

AKTUELLE AUSSTELLUNG
hinrich zürn l
konglomerat l
Malerei
16. Mai 2025 bis 13. Juni 2025
Hinrich Zürn l Kirche von Cofinal l 2023 l 75 cm x 60 cm l Acryl auf Leinwand
In seinen aktuellen Werken findet Hinrich Zürn zurück zum Ausloten des Themas Landschaft mit den Mitteln der Malerei. Zürn lässt den Gegenstand zugunsten der Malerei in den Hintergrund treten. Dabei haben die Linien und Flächen, die beispielsweise Bäume und Berge beschreiben einen eigenen kompositorischen und malerischen Wert für die Arbeit. Zugunsten einer freien Auffassung des Bildmotivs und somit als Loslösung von der Malerei als Abbildung zu einer Malerei als Malerei werden die Körperhaftigkeit der Gegenstände sowie die Perspektive sekundär. Raum und damit Bildtiefe bestimmt der Künstler durch die Wahl der Farben und des Farbauftrags. Dabei wird die Intensität der Farben durch starke und neutrale Kontraste gesteigert. Es entstehen Effekte, die eine strahlende Leuchtkraft schaffen.
Bei aller spontan wirkenden Geste, vor allem beim Aufbau von großen Flächen mit nur einer Farbe lässt Zürn den Pinselstrich niemals ganz frei. Bis hin zur aufgelöst, skizzenhaft wirkenden Wiedergabe des Hintergrunds oder einzelner Details im Bild bleibt die Setzung des Pinsel kontrolliert und in jedem Strich konzentriert. Denn häufig gilt es einzelne Linien im Werk zu betonen und damit die graphische Anlage des Bildgefüges zu vermitteln.
Die Dekonstruktion räumlicher Zusammenhänge schafft bei uns den Betrachtern eine Verunsicherung. Die Verunsicherung über den mehrfachen Wechsel der Perspektive und über unseren Standpunkt zum Motiv, begünstigt, dass wir mit dem Auge von Linie zu Linie springen, ihr folgen und dabei feststellen, dass der Raum stärker durch die sensible Farbskala und damit durch die Malerei selbst entsteht. In einigen Werken schafft es Zürn den Bildraum durch die Verdichtung von Linien und Flächen in einer Weise zu organisieren, dass diese Arbeiten geradezu eine Sogwirkung entfalten.