joe hackbarth l

Sowohl unter Kollegen als auch beim Publikum gilt der im Jahr 2000 verstorbene Joe Hackbarth als einer der bedeutendsten Künstler in der Kunst der Augentäuschung sowie der phantastischen Malerei. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Stillleben, die zwischen symbolischer Verschlüsselung und surrealer Traumwelt Tod und Vergänglichkeit zum Thema haben.In seinen Arbeiten finden wir eine Vielzahl von Motiven, welche die Trompe l‘ œil- Malerei im 17. und 18. Jahrhundert bestimmten: Auf Holz mit einem roten Band befestigte Briefe, Musikinstrumente und Bücherregale. Dann eine Vielzahl von Arbeiten, die den tieferen und ernsten Sinn der Kunst der Augentäuschung verdeutlichen: Wir entdecken, dass den Zifferblättern die Zeiger fehlen, entdecken ein Ei, entdecken die Zigarette – sind das alles ohne Absicht liegengelassene Gegenstände? Vielmehr sind es Utensilien mit denen uns der Maler in Überdeutlichkeit auf andere Wirklichkeitsebenen führt. Vielleicht schneller als wir es manchmal begreifen, befinden wir uns in halbvergessenen Traumerfahrungen wieder, die weit jenseits von Zeit und Vergänglichkeit liegen. Hackbarth rückt sie uns entgegen – die Bildgegenstände. Auf dunklem Hintergrund erscheint uns die Malerei noch plastischer und greifbar nah. Gleichzeitig haben wir das Gefühl ihnen wie im Traum zu begegnen, denn in das Dunkel im Hintergrund, könnten die Gegenstände jederzeit wieder verschwinden.

Biografie l

1931

in Belgard/Pommern geboren

1947-1949

Studium der Musik an der Musikschule der Hansestadt Lübeck

ab 1953

Beginn der Malerei parallel zur Musik

1963

Aufbruch zu einem eigenen Malstil

seit 1972

Hackbarth wendet sich vollständig der Malerei zu, die Musik tritt in den Hintergrund. Bis in die 1970er Jahre galt Hackbarth als einer der besten deutschen Jazz-Schlagzeuger. Zahlreiche Auftritte in Rundfunk und Fernsehen sowie Schallplattenaufnahmen.

seit 1980

Beginn einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland

1985

Gründungsmitglied des Heidelberger Malerkreises

2000

Joe Hackbarth stirbt in Beerfelden/Falkengesäß im Odenwald